Woher kommt das Purpose Diagramm?

Woher kommt das Purpose-Diagramm?

Das Purpose-Diagramm ist für viele Menschen mehr als nur ein Werkzeug – es ist ein Symbol für Hoffnung, Inspiration und die Suche nach Sinn. Es hängt an Wänden, ziert Bücher und T-Shirts und regt weltweit Diskussionen an. Aber woher kommt es eigentlich? Wie hat sich dieses einfache, aber kraftvolle Diagramm zu einem weltweiten Phänomen entwickelt?

Die Geschichte des Purpose-Diagramms ist wie ein Fluss, der durch viele Landschaften geflossen ist – geprägt von verschiedenen Einflüssen uns Ideen. Hier erfährst du, wie das Diagramm entstand und warum es heute so kraftvoll ist.

Die Anfänge: Ms. Dorothy und „Bliss“

Die Wurzeln des Purpose-Diagramms reichen zurück zu einer Kindergartenlehrerin namens Ms. Dorothy. Sie veröffentlichte im Jahr 2011 auf ihrem Blog ein Diagramm mit „Bliss“ (Glückseligkeit) im Zentrum.  

Ms. Dorothy ließ sich dabei von früheren Modellen inspirieren, darunter ein 3-Kreise-Diagramm des Autors Bud Caddell. Ihre Arbeit legte den Grundstein für eine neue Art, über Sinn und Erfüllung nachzudenken.

Mein Beitrag: Das Purpose-Diagramm entsteht

Als ich Ms. Dorothys Diagramm entdeckte, erkannte ich, dass es Potenzial hatte, tiefer zu gehen. Ich passte es an und bettete es in meine Purpose-Studie ein, in der ich über zwei Jahre hinweg mehr als 1.000 erfolgreiche Führungskräfte und Unternehmer*innen interviewte.

Im April 2014 teilte ich meine Version des Purpose-Diagramms auf meiner Facebook-Seite. Was daraufhin geschah, übertraf alle meine Erwartungen: Das Diagramm wurde innerhalb weniger Monate viral. Es wurde geteilt, diskutiert und inspirierte Menschen weltweit.

Ikigai und ein weltweites Missverständnis

Einen weiteren Schub erhielt das Purpose-Diagramm, als der Blogger Marc Winn es entdeckte und die Mitte – „Purpose“ – durch den japanischen Begriff „Ikigai“ ersetzte. Diese Anpassung machte das Diagramm weltweit bekannt. Viele Menschen glaubten plötzlich, dass das Diagramm auf einer alten japanischen Philosophie basierte.

Doch das stimmt nicht. Wie der Harvard-Professor und Japanologe Dr. Atherton bestätigt, hat das Wort „Ikigai“ eine ganz andere Geschichte. Es wurde um 1920 von einem japanischen Arzt geprägt, der Krebspatient*innen half, ihre Angst vor dem Tod zu überwinden, indem er ihnen zeigte, dass ihr Leben einen Wert hat.

Ikigai bedeutet frei übersetzt „Es ist gut, dass ich lebe“. In den 1980er Jahren gewann der Begriff an Popularität, als Menschen begannen, Herausforderungen wie Bergsteiger-Expeditionen zu nutzen, um ihr Leben in vollen Zügen zu genießen.

Trotz seiner Schönheit hat „Ikigai“ ursprünglich nichts mit dem Diagramm , deinem Beruf oder den vier Feldern zu tun. Es zeigt jedoch, wie flexibel und universell das Diagramm interpretiert werden kann.

Weitere Einflüsse: Andrés Zuzunaga und der Zeitgeist

Neben Ms. Dorothy und Marc Winn gibt es noch einen weiteren frühen Einfluss: Andrés Zuzunaga, ein spanischer Astrologe. Er veröffentlichte 2012 ein fast identisches Diagramm mit einem Stern im Zentrum in seinem Buch „Que Harías Si No Tuvieras Miedo“ – „Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest?“

So weit ich weiß haben weder Dorothy, Zuzunaga, Winn, noch ich selbst je urheberrechtliche Ansprüche auf das Diagramm gestellt. Stattdessen sehen wir es als ein globales Phänomen, das von einem klaren Zeitgeist getragen wird: Menschen suchen nach Wegen, ihre Arbeit und ihr Leben sinnhaft zu gestalten.

Das Purpose-Diagramm heute

Für mich ist das Purpose-Diagramm nicht nur ein Werkzeug, sondern ein Spiegel und ein Kompass. Es hilft uns, uns selbst besser zu verstehen und zu erkennen, wie wir in der Welt wirken können. In meiner Arbeit habe ich das Diagramm weiterentwickelt, Zwischenfelder benannt und typische Muster identifiziert, in denen Menschen feststecken.

Es zeigt uns, dass Purpose kein starrer Zustand ist, sondern ein dynamischer Prozess, der sich mit uns verändert. Es lädt uns ein, unsere individuelle Balance zu finden und unser volles Potenzial zu entfalten.

Ein Werkzeug für deine Reise

Das Purpose-Diagramm ist ein lebendiges Instrument, das du in deinem Leben und in deiner Arbeit als Coach einsetzen kannst. Es kann dir helfen, Klarheit über deinen Purpose zu gewinnen, Muster zu erkennen und Schritte zu entwickeln, die dich näher an deine Vision bringen.

Viele kennen das Diagramm, doch nicht viele wissen, wie man damit arbeitet. Deshalb gibt es die Sinnfinden Academy.